[ 🧁 ] zeit zu gehen, zeit los zu lassen
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ZWEI TAGE WAR ES NUN HER. Vor genau zwei Tagen hatten sie gegen Vecna verloren. Hawkins war in Trümmern. Häuser wurden durch die Risse die die vier Tore verbunden zerstört, Familien wurden auseinander gerissen und Freunde waren verschwunden. Julie aber hatte es besonders hart getroffen. Nachdem sie Chrissy sowie Owen an Vecna verloren hatte, war auch noch ihre Mutter im Krankenhaus und Eddie gestorben. Julie fühlte sich leer, als wäre sie nicht mehr sie selbst. Sie war nur noch eine leere Hülle voller Trauer und Hass.
Sie saß auf der Fensterbank, in ihren Zimmer und starrte nach Draußen. Eddie war oft durch dieses Fenster gekommen. Sie vermisste ihn. Sie vermisste ihn so unglaublich sehr. Niemand konnte das verstehen. Niemanden konnte sie erklären wie sehr er ihr fehlte. Sie konnte es sich selbst nicht erklären.
Alle sagten immer es wäre bloß ein gebrochenes Herz was zurück bliebe, aber es war nicht nur Julie's Herz was schmerzte. Ihr schmerzte alles. Ihr ganzer Körper tat weh. Sie hatte das Gefühl, als wäre alles in ihr gebrochen.
„Was ist hier mit?" Unterbrach Robin ihre Gedanken. Sie war dabei Julie's ganzes Zeug, jedenfalls das wichtigste, in Kisten zu verstauen. Denn sie konnte und wollte nicht länger in Hawkins bleiben, alles erinnerte sie an Eddie. Und das machte sie traurig. So unendlich traurig.
Julie's Mom aber dachte nicht einmal ans ausziehen, sie wollte Hawkins nicht verlassen. Auch jetzt nicht, wo alles Wortwörtlich den Bach runter ging und sie selbst im Krankenhaus lag, weil sie schwer gestürzt war, als die Tore aufgebrochen waren. Es war einfach ihr geliebtes zu Hause, was wie sie sagte bloß wieder repariert werden musste. Julie akzeptierte das. Sie würde alleine umziehen. Sie würde zu Timothy ziehen. Sie würde nach New York ziehen. Nach dem Sommer wäre sie sowieso gegangen, also konnte sie auch jetzt schon Hawkins hinter sich lassen. Denn der Mensch der sie davon abhalten hätte können war fort.
Julie würde ohnehin in Yale studieren, es war also auch praktisch zu Timothy zu ziehen. Denn die Columbia war für Julie nicht mehr möglich. Sie erinnerte sie viel zu sehr an Eddie. Sie kam nur wegen Eddie an das Stipendium, er hatte sich so sehr für sie gefreut und sie hatten sogar schon geplant was sie unternehmen konnten wenn er sie dort besuchen würde. Sie schaffte es einfach emotional nicht, dort noch hinzugehen.
Julie blickte von seinen Ring hoch, den sie an ihren Finger trug und hin und her drehte. Robin hielt eine Schneekugel in der Hand. Die eine Schneekugel. „Ich dachte die sind immer alle im Keller verstaut."
Julie seufzte. „Die ist von Eddie."
„Oh." Robin schüttelte die Kugel. „Sie ist hübsch."
„Kannst, kannst du bitte aufhören und sie einfach einpacken." Sie nickte knapp und verstaute sie im Karton. Julie kannte Robin lange genug sie würde sich nicht so leicht abwimmeln lassen. Aber Julie konnte nicht über Eddie sprechen. Sie würde wieder anfangen zu weinen und Stunden brauchen bis sie aufhörte.
Robin klebte den Karton zu und stellte ihn zu den anderen. „Jetzt fehlen eigentlich nur noch deine ganzen Bücher und Klamotte," sagte sie. Aber Julie wollte nicht ihren Kleiderschrank durchsuchen, alles aussortieren. Sie wusste ganz genau das dort noch Shirts und Pullover von Eddie drinnen waren. Robin seufzte, beinahe verzweifelt und setzte sich dann ebenso auf die Fensterbank. Sie sagte nichts weiter. Sie sah ebenso wie Julie bloß aus dem Fenster. Und dafür liebte Julie sie. Robin zwang sie nicht zum reden.
Draußen war eine komisch Stimmung, ganz so wie in Julie's Zimmer. Die Menschen hatten angst, vor den Rissen und den roten Licht was heraus leuchtete. Viele die Julie kannte hatten schon die flucht ergriffen, Hawkins hinter sich gelassen und wieder andere waren dabei ihre Sache zusammen zu packen. Jannik tat das auch. Seine Familie hatte Geld, sie konnten also problemlos umziehen. Außerdem hatte Jannik sich bei einen Psychologen angemeldet, zu sagen das es ihm nach Owen's Tod mies ging war maßlos untertrieben.
Jannik war nicht mehr Jannik. Er sah noch aus wie Jannik, aber seine fröhliche und unbeschwerte Art war verschwunden. Er war still und lief nur noch ein diesen ausgeleierten Basketball Hoodie von Owen herum. Es zerbrach Julie das Herz ihn so zu sehen, aber sie konnte ihm nicht helfen. Ihr ging es selbst nicht anders. Sie konnte Eddie ebenso nicht retten wie Owen.
„Eddie hat mir die Schneekugel am Valentinstag geschenkt," Räusperte Julie sich. Sie hatte sogar noch seine kleine selbst gekritzelte Zeichnung, die er in ihren Spind versteckt hatte. „Er hm," Sie machte eine kurze Pause, einfach um sich zu sammeln und nicht los zu flennen. „Er hat gesagt das ich sie mit nehmen kann aufs College." Robin lächelte leicht. Sie hörte ihrer Besten Freundin aufmerksam zu, unterbrach sie nicht und ließ sie so viele Pausen machen wie sie brauchte.
„Und wenn ich," Julie bemerkte die aufkommenden Tränen, die Trauer die wieder über sie zusammenbrach. „Wenn ich ihn vermissen sollte dann könnte ich sie ja immer schütteln." Sie klimperte die Tränen weg, wobei eine ihre Wange runter floß. Es tat weg. Es brannte richtig. Julie's ganzes Gesicht war schon ganz rot von den ganzen Geheule, wegen den Salz in ihren Tränen. „Weil sie ja so groß ist und ich ihn sicher so nicht vergessen würde," Fügte sie hinzu. „Aber jetzt," Ihre Unterlippe zitterte. „Ich müsste diese verdammt Kugel 24 Stunden schütteln."
„Julie," Sagte Robin sanft und legte ihre Hand auf ihr Knie.
„Und selbst das würde es nicht besser machen," Redete Julie weiter. „Denn er kommt einfach nicht mehr zurück." Sie atmete tief ein und kniff ihre Augen zusammen. Die Tränen hinterließen brennende Spuren auf ihrer Haut und tropften runter auf ihre Hände. Julie fühlte sich hilflos. Sie war ihrer Trauer gegenüber total machtlos, ihr einfach ausgeliefert. „Was ist wenn ich darüber niemals hinweg komme?" Schniefte sie. Julie fühlte sich verloren, schutzlos, kraftlos. Sie war erschöpft vom weinen, von dem Leid, aber sie war viel zu schwach, um das jetzt einfach so hinter sich zu lassen. „Wenn ich diese Kugel, diesen Ring, das Bild da für den Rest meines Lebens anstarre?"
„Du musst die Sachen nicht mit nehmen, ich kann sie für dich aufbewahren."
Julie schüttelte mit ihren Kopf. Ein paar ihrer Locken schwingen hin und her und klebten sich auf ihren feuchten Gesicht fest. „Was ist wenn ich dann viel zu schnell vergesse?" Sie wollte nicht vergessen. Sie wollte ihn, Eddie, nicht vergessen. Julie wusste das sie drüber hinweg kommen musste (irgendwann), sonst würde sie es nicht schaffen weiter zu leben, aber sie wollte ihn in Erinnerung behalten. „Ich, ich will ihn nicht vergessen."
„Julie, es ist erst zwei Tage her," erwiderte Robin vorsichtig. „Es ist okay zu trauern und die Sachen mit zu nehmen."
„Aber es tut so verdammt weh," schluchzte Julie.
Robin nickte sie rückte näher an Julie und strich ihr die Strähnen, aus dem unter Tränen strömenden Gesicht. „Ich weiß," Sagte sie. „Ich kenne jetzt die Geschichte hinter dem Foto und der Kugel.. was ist mit den zwei Ringen?" Fragte Robin sachte nach. Sie wollte das Julie an die schönen Zeiten dachte, das wusste sie, aber sie brauchte einen Moment um überhaupt wieder sprechen zu können. Julie musste ihr Tränen weg wischen und den knoten im Hals los werden.
Sie nahm den Ring vom Finger, um ihn Robin besser zeigen zu können. „Den hier habe ich Eddie geschenkt," Erzählte Julie mit bebender Stimme. „Als ich aus New York wieder gekommen bin."
Robin nickte wissend. „Der Tag an dem ihr euch das erste mal geküsst habt." Auch Julie nickte. Den Tag würde sie niemals vergessen. Alles, wirklich alles hatte sich in dem Moment für sie geändert.
„Ich habe ihn den neuen Ring auf den Finger geschoben und den alten vorher abgemacht und an mich genommen," Sprach sie weiter. „Vielleicht könntest du ihn Dustin geben." Julie legte in Robin's Hand den Ring von Eddie. Ihren, den Ring den sie ihn geschenkt hatte würde sie behalten. Immerhin hatte Eddie darauf bestanden. Er hatte ihr den Ring gegeben bevor er.. bevor er sie verlassen hatte.
„Bist du sicher?"
Julie nickte. „Ein Ring reicht und Dustin hat ihn ebenso geliebt." Robin nahm den Ring an und steckte ihn in ihre Hosentasche. Es war nur fair das Dustin auch mehrere Erinnerungstücke hatte. Die beiden hatten eine ganz besondere Freundschaft. Julie lehnte ihren Kopf an die Fensterscheibe und sah das Auto von Timothy anrollen. Er würde sie abholen, aus dieser Hölle raus holen. Nicht sofort, erst Morgen früh, aber Julie war ihrer Mom mehr als dankbar das sie es erlaubte. Und sie war auch Robin dankbar das sie es verstand. Sie war ja nicht komplett aus der Welt, man konnte sich besuchen.
„Er ist oft durch dieses Fenster ihr geklettert, als er das erste mal hier her kam auch," Murmelte Julie und sah ihren Bruder beim Parken zu.
„An Halloween?" Hakte Robin nach. Halloween. Ohne Eddie wäre sie an dem Tag vielleicht schon von Vecna geholt worden.
„Auch an dem Tag, als ich die bastel Sachen fürs Gemeindezentrum fertig gemacht habe," Erzählte sie weiter und musst dann doch tatsächlich ein klein wenig lächeln. „Seine ganzen Haare waren voll mit Pinken Glitzer.. er war so unglaublich tollpatschig."
Robin lachte leicht. „Oder er war einfach nervös in deiner Gegenwart." Manchmal war er das gewesen, ja, aber Julie war es nicht anders gegangen. Vor allem als sie sich endlich ihre Gefühle eingestanden hatte.
„An den Tag hat er mich geküsst und mir von seiner Schwärmerei erzählt," Sagte Julie. „Und ich habe zugeben das ich ihn mag." Vielleicht hätte sie es einfach viel eher zu geben sollen. Viel eher mit ihn Abgängen sollen. Dann hätte Julie vielleicht ein wenig mehr Zeit mit ihm gehabt.
„Es tut mir so leid, Julie."
„Hm?" Sie sah von Timothy's Auto zu Robin.
„Na das er.. du hast endlich jemanden gefunden gehabt und dann ist dieser ganze Scheiß passiert," Sie klang ehrlich verzweifelt. „Ich hatte mich so für dich gefreut und,"
„Du weinst doch jetzt nicht!" Unterbrach Julie sie.
„Nein.. ich habe was im Auge."
„Hör auf zu weinen!"
„Aber," Robin versuchte vergebens ihre Tränen zurück zu halten.
„Denn wenn du weinst," Julie's Stimme wurde wieder gebrochen, weinlicher. „Muss ich auch wieder weinen." Sie hatte es kaum ausgesprochen, da kullerten die Tränen auch schon wieder aus ihren Augen. Es war ein wunder das Julie überhaupt noch Tränen besaß. Die letzten zwei Tage hatte sie ständig geheult. Morgens, Mittags, Abends.
„Es tut mir so leid," Robin legte ihre Arme um sie und drückte Julie fest. „Ich komme dich in Yale ganz oft besuchen, ja?!" Julie nickte, weinend an ihrer Schulter. „Und auch wenn du mitten in der Nacht backen willst komme ich!"
„Eddie hat gerne Cupcakes mit Erdnussbutter gegessen." Wenn es nach ihm gegangen wäre hätte der Teig nur aus Erdnussbutter bestanden. Ohne Mehl, Milch und was man noch so brauchte. So gesehen hätte man ihn auch einfach das Glas Erdnussbutter vor die Nase stellen können.
„Dann backen wir die zu erst!"
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